
Epimenides war der berühmteste Philosoph von Kreter. Allerdings hat er dem Ruf der Kreter eher geschadet.
Epimenides und wo er zu finden ist
Epimenides lebte in der Blütezeit von Kreta. Seine Heimat war Knossos und von da aus ersann er allerlei großartige Gedanken und praktische Erfindungen. So erfand er zum Beispiel den Pflug, mit dessen Hilfe die Insel noch mehr Reichtum erwirtschaften konnte.
Um in Ruhe nachzudenken, ging Epimenides in die Höhle des Zeus. Die Tropfsteinhöhle lässt sich heute noch besichtigen und man kann sich gut vorstellen, wie der weise Emerit hier seinen Gedanken nachgegangen ist.
Guter Rat
Epimenides war das, was wir heute Politikberater nennen würden. Sowohl die Könige von Kreta, als auch die Athener baten ihn um politische Weissagungen. Aber nicht nur seine Freunde suchten Epimenides Rat: Als die Spartaner über Kreta herfielen, verschleppten sie ihn nach Sparta, weil sie sich von ihm guten Rat über die Kriegsführung und politische Verwaltung erhofften. Doch Epimenides sagte Sparta stets das gleiche voraus: Schreckliches Unheil. Völlig genervt von diesen Hiobsbotschaften töteten die Spartaner ihn und vergruben ihn fernab seiner Heimat. Aber Epimenides erwachte wieder zum Leben. Der Legende nach starb er im Laufe seiner Zeit viele Tode und fand ebenso oft wieder zurück ins Leben. So erreichte er auch ein stolzes Alter von 299 Jahren.
Ein Bärendienst
Bis heute ist Epimenides vor allem für eine Aussage über sein Heimatvolk bekannt. Er soll gesagt haben: „Kreter sind immer Lügner, wilde Tiere, faule Bäuche.“
Was zunächst nicht sehr schmeichelhaft klingt, ist in Wahrheit ein wunderbares philosophisches Paradoxon. Denn wenn der Kreter Epimenides sagt: „Alle Kreter sind Lügner.“, so behauptet der Satz selbst seine eigene Falschheit. Wenn der Satz wahr ist, ist Epimenides ein Lügner und der Satz somit falsch. Wenn der Satz falsch ist, ist Epimenides ein Lügner und der Satz wiederum wahr.
Lol 😀
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