
Hermes ist einer der 12 Götter im Olymp und sein Markenzeichen ist seine gewieft-freche Art. Er hat allerlei Schabernack im Kopf und immer einen frechen Spruch auf den Lippen hat. Hermes überbringt nicht nur göttliche Botschaften, sondern beschützt auch den Boten selbst. Er ist Gott der Reisenden.
Die Deutsche Bahn als Verkehrs-Gott
Die Deutsche Bahn eifert schienbar Verkehrs-Gott Hermes nach. Auf jeden Fall sind die Versprechen vor EM-Start göttlich: Jede Tag sollen 14 Sonderzüge mit insgesamt 10.000 zusätzlichen Sitzplätzen zur Verfügung gestellt werden. Außerdem gibt es Sonderangebote für EM-Fans.
Dass die Bahn mindestens so gewieft ist wie Götterbote Hermes, beweist sie mit ihren rhetorischen Tricks: Man müsse natürlich Puffer einplanen, räumt der chronisch verspätete Konzern ein, und empfiehlt einen früheren Zug zu nehmen. Aber, so die DB: „So kann man auch noch etwas Fußball-Atmosphäre in den austragenden Metropolen genießen.“ Die unpünktliche DB ist also ein Gewinn für die Heim-EM! Zumindest in ihrer Wortwahl ist die DB flott unterwegs.

Geduld und Verständnis
Vom Namen Hermes leitet sich die Kunst der Hermeneutik ab: Damit wird die Wissenschaft beschrieben, Texte zu interpretieren und zu verstehen. Denn Hermes selbst war als Götterbote nicht nur der Überbringer von Nachrichten, sondern er brachte auch Einsicht und Verständnis zu den Menschen. Zwei Tugenden, die jede Bahnfahrerin braucht – ganz besonders zur EM. Und die Kunst der Hermeneutik kann auch jeder trainieren, wenn er ausländischen Fans die Bedeutung vom „Schienenersatzverkehr“, und „Oberleitungsschaden“ erklären muss.
Lahm irgendwo vor Solingen
Die Bahn wird im EM-Turnier als klimaschonendes Transportmittel gepriesen. Die UEFA hat es sich auf die Fahnen geschrieben, dass geschiente Verkehrsmittel zu promoten wie einen verletzten Fußballspieler: Pflaster drauf, weiter geht’s!
Selbstverständlich nimmt deshalb auch Turnierdirektor Philipp Lahm die Bahn. Blöd nur, wenn der Puffer nicht reicht und die Bahn über zwei Stunden Verspätung hat (dann gibt’s immerhin 50 Prozent vom Fahrpreis zurück 😉 ). So verpasste Lahm das Spiel der Slowakei gegen die Ukraine (2:1). Er sollte eigentlich vor Ort sein und kommentieren, blieb aber „irgendwo in der Nähe von Solingen hängen“.
Passend verkündet Spiegel-Reporter Felix Dachsel allen Turniermannschaften: „Ihr könnt Deutschland besiegen, verliert aber gegen die Deutsche Bahn“.
Die Karotte sagt dazu: Wer einem griechischen Gott nacheifert, schlägt jede Fußballmannschaft!
Schreibe einen Kommentar