Der Delphin ist ein kleines, aber einprägsames Sternbild. Nordwestlich vom Adler ist er zu finden und seine Kompakte Form sieht aus wie eine Raute mit Schwanz. Das Tier wurde für eine Heldentat in den Himmel erhoben, für die wir alle dankbar sein sollten!

Arion der Popstar

Arion war ein berühmter griechischer Sänger, der für seine Kunst weit über Griechenland hinaus bekannt war. Seine Lieder verzauberten Herzen, rührten auch das kälteste Gemüt und bewegten den härtesten Geist. Er war die Taylor Swift der Antike.

Um seinen Fans auf der ganzen Welt genüge zu tun, machte Arion eine Welttournee. Mit dem Schiff reiste er zuerst nach Spanien und wurde dort jubelnd willkommen geheißen. Anschließend fuhr er nach Afrika. Und schließlich eroberte er auch den asiatischen Kontinent mit seiner Musik im Sturm. So vergingen einige Jahre, bis Arion erschöpft war und von Heimweh gebeutet. Er beschloss, endlich zurück nach Griechenland zu kehren.

Gefahr des Ruhms

Damals gab es noch kein digitales Geld. Alle Reichtümer und Schätze, die Arion im Laufe seiner Welttournee erworben hatte, verschloss er deshalb in sieben Truhen. Um keinen Argwohn zu erwecken, wählte er sieben unscheinbare Truhen aus schmucklosem Holz. Als er ein Schiff fand, dass nach Griechenland übersetzte, bat er die Besatzung, die sieben Truhen an Bord zu tragen. Er sagte, es seien Kleider und Teppiche für seine Verwandte in Griechenland.

Doch als die Seemänner die Truhen anhoben, spürten sie das ungewöhnliche Gewicht. Und als sie über die wackelnde Planke an Bord gingen, klimperte es verdächtig aus einer der Truhen. Die Seemänner tauschen bedeutsame Blicke aus. Natürlich kannten sie den Sänger Arion und wussten um dessen Erfolg. Sie ahnten also, dass in den sieben ramponierten Truhen ein prächtiger Schatz verborgen war.

Über Bord

Kaum hatten sie abgelegt und waren auf dem offenem Meer, da zückten die Seemänner ihre Waffen und kehrten sich gegen Arion. Sie verlangten sein gesamtes Gold. Arion, den nur die Musik etwas wert war, willigte ein. Doch die Seemänner bekamen es mit der Angst zu tun: Was, wenn er sie später verraten sollte?! Sie beschlossen also, den Sänger zu töten.

Wiederum wehrte Arion sich nicht. Doch er bat darum, ein letztes Lied singen zu dürfen, um so Abschied zu nehmen von der Welt. Die Seemänner gewehrten es. Das Lied rührte sie zutiefst, doch das Geld bewegte ihre Herzen noch mehr. Um jedoch das Blut des Sängers nicht zu vergießen, beschlossen die Seemänner, ihn über Bord zu werfen.

Die Rettung

Arion wurde also gepackt und ins weite Meer hinaus geschleudert. Platschend landete er im Wasser und war dem feuchten Tod nahe. Doch da eilte ein Delphin herbei, der angelockt vom wunderschönen Gesang des Arions, dem Schiff gefolgt war. Arion hielt sich an dem Delphin fest und diese brachte ihn sicher an Land. So rettete das Tier den Sänger, und mit ihm die schönste Musik.