
Deutschland ist Bildungs-Versager. Aber nicht nur im Lesen, Rechnen und Naturwissenschaften fällt das Land durch, sondern auch die Schwimmkünste sind zu abtauchen! Das lief im antiken Griechenland besser.
Bildungsversager Deutschland
Diese Woche spricht Deutschland über Bildung. Anlass dafür sind die erschreckend schlechten PISA-Ergebnisse, die das Land 2023 kassiert hat.
PISA testet die Fähigkeiten in Lesen, Mathematik und Naturwissenschaften. Andere Fächer werden nicht getestet, zum Beispiel Sozialwissenschaften oder Schwimmen!
Im antiken Griechenland gab es ein Sprichwort, um schlecht ausgebildete Menschen zu beschreiben: „Sie können weder Lesen noch Schwimmen“. Vor 2000 Jahren wurde Schwimmen nämlich genauso gelehrt und für wichtig erachtet, wie die Lesekunst. Bereits Kleinkinder lernten, sich über Wasser zu halten. Wer nicht schwimmen konnte, galt als dumm.
Schwimmen zum Untergehen
Nicht nur bei PISA schneidet Deutschland schlecht ab, auch im Schwimmen braucht das Land Nachhilfe. Im Vergleich zu 2017 hat sich die Anzahl der Kinder im Grundschulalter, die schwimmen können, halbiert.
Aufgrund der Corona-Krise fiel der Schwimmunterricht oft ins Wasser. Deshalb haben heute nur noch 2/3 der Kinder ein Seepferdchen – der absolute Mindeststandard, um sich über Wasser zu halten. Besonders gravierend: Schwimmen ist wie Lesen eine Frage des Einkommens. In ärmeren Haushalten kann rund die Hälfte der Kinder nicht schwimmen. Bei einem Nettoeinkommen über 4.000 Euro sind es nur zwölf Prozent.

Kunst des Schwimmens
Im antiken Griechenland hatte das Schwimmen eine hohe lyrische Bedeutung. Wasser versinnbildlichte lebensbedrohliche Gefahr (Sintflut), aber auch Rettung und Erlösung (Flucht übers Wasser). Viele Mythen finden ihren Anfang am oder im Wasser. Junge Prinzessinnen baden im Fluss, Zeus schwimmt in Stiergestalt durch das Meer.
Und wie schwammen die antiken Griechen? Auch darüber gibt es Zeugnisse, überliefert von Nonnos von Panopolis, der im fünften Jahrhundert nach Christus lebte. Er beschreibt zwei Schwimmstile:
- δονέων δέ πόδας και χείρας έρέσσων (11,49): „er strampelte mit den Füßen und ruderte mit den Händen“, das heißt, er kraulte.
- άλλοτε κυκλώσας παλάμας (11,47): „Dann wieder beschrieb er mit den Händen einen Kreis“, beschreibt Brustschwimmen
Mehr Schwimmen!
Schwimmen ist im antiken Griechenland nicht nur Mythos und Sport, sondern auch Therapie! In beheizten Badehäusern erholten sich die Menschen, pflegten sich und ließen es sich gut gehen. Wir sollten uns eine Scheibe davon abschneiden und wieder mehr schwimmen!

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