Die Hyazinthe ist eine Frühlingsblume, die in vielen Gärten blüht. Aber was die wenigsten wissen: Sie ist einer tragischen Liebesgeschichte entsprossen.

Hyazinthen im Garten

Hyazinthen zählen zu den Spargelgewächsen. Sie blühen im Frühling. Ursprünglich beheimatet im Orient, wurden die Blumen im 16. Jahrhundert nach Europa eingeführt. Seitdem wurde die Hyazinthe in verschiedenen Farben herangezüchtet: Es gibt sie in weiß, gelb, rot und rosa. Klassisch ist aber nach wie vor die lilafarbene Gartenhyazinthe.

Hyazinthen in der Mythologie

Hyakinthos war Prinz von Sparta. Er war schön, jung und ein künstlerisches Ausnahmetalent. So wurde auch Apollon – Gott der Künste – auf ihn aufmerksam und verliebte sich. Gott und Jüngling wurden ein glückliches Liebespaar. Eine Seltenheit in der griechischen Mythologie und ein Frieden, der nicht lange währte:

Der Prinz und Apollon verbrachten ihre Zeit oft auf dem Felde und übten sich im Diskurs-Werfen. Es war einer dieser sonnigen, glücklich Tage, an denen sich das Unglück ereignete:
Hykinthos warf die Scheibe glanzvoll. Sie flog sehr weit und Apollon applaudierte seinem Geliebten. Dann warf der Gott – und schleuderte den Diskurs bis in den Himmel hinauf, so dass er eine Wolke spaltete und weit außer Sicht flog. Hyakinthos lief los, um die Diskursscheibe zu erfassen, sobald sie zur Erde zurück fiel. Aber der Jüngling hatte die Wucht des Wurfes unterschätzt – die Kraft des Gottes hatte dem Diskurs so viel Schwung gegeben, dass der junge Prinz den Diskurs nicht fangen konnte. Die Scheibe schlug ihn brutal zu Boden.

Apollon sah seinen Geliebten getroffen vom Diskurs und eilte zu ihm. Dort fand er Hyakinthos in einer Blutlache, nur noch schwer atmend. In den Armen des Gottes starb der junge Prinz:

„Wie eine zarte Blume, im Garten gebrochen, plötzlich ihr welkendes Haupt herniedersinken läßt, so sank das Haupt des armen Knaben, welk und matt, zurück an die Brust des Gottes“

Gustav Schwab, die Schönsten Sagen des klassischen Altertums

Apollon war am Boden zerstört. Selbst als Gott hatte er keine Macht, die Toten wieder auferstehen zu lassen. Doch zumindest konnte er seinem Geliebten ein Denkmal setzen: Aus dem Blut des Hyakinthos sprießt seither die Hyazinthe. Die Blume ist eine Erinnerung an die tragische Liebe zwischen Apollon und Hyakinthos.


Quellen

Gustav Schwab, Die Schönsten Sagen des klassischen Altertums. Hyakinthos. Abgerufen am 18.06.2023 von https://www.projekt-gutenberg.org/schwab/sagen3/sch3718.html

Hyakinthos. Griechische-Mythologie. Abgerufen am 18.06.2023 von https://griechische-mythologie.fandom.com/wiki/Hyakinthos