
Was als Löwe anfing, wurde innerhalb von zwei Tagen zum Wildschwein degradiert; Nicht nur in Kleinmachnow, sondern auch in einer antiken Fabel von Babrius.
Über Babrius ist fast nichts bekannt. Es gibt kaum Querverweise auf den Dichter – keiner der griechischen Granden zitiert Babrius. Das wenige, was heute noch von seinen Schriften überliefert ist, kam bei Ausgrabungen im 19. Jahrhundert zu Tage.
Dabei hat Babrius mit seinem Gedicht „Von der Liebe entkrallt“ vor 2000 Jahre vorhergesagt, was sich diese Woche in Kleinmachnow ereignete: Der Löwe schrumpft zum (Wild)schwein. Deshalb überlässt die Rote Karotte diese Woche dem Dichter Babrius das Feld:Von der Liebe entkrall
Ein Löwe, von der Lust auf ein junges Mädchen ergriffen
machte ihr über ihren Vater einen Heiratsantrag. Der Alte antwortete,
ohne Feindschaft oder Zorn:
„Ich biete ihr die Ehe an, und ich tue es mit Freude.
Wer würde seine Familie nicht mit einem Herrscher und einem Löwen verheiraten?“
Doch die Gedanken der jungen Frau und ihrer Dienerin gingen in eine andere Richtung:
„Du hast so gewaltige Klauen! Und du hast so
gigantische Zähne! Wie könnte ein Mädchen es wagen
dich ohne Furcht zu umarmen? Wie könnte sie dich sehen, ohne zu weinen?
Denke also darüber nach, wenn du eine Heirat wünschst:
Sei nicht ein wildes Tier, sondern ein Bräutigam.„
Der Löwe schwebte auf den Flügeln dieses Versprechens in die Höhe.
Er riss sich die Zähne aus und ließ sich die Krallen entfernen.
Dann zeigte er sich seinem potenziellen Schwiegervater von Neuem,
und fragte nach seiner Braut. Aber da griff jeder im Haushalt ihn griff!
Der eine mit einer Keule, der andere mit einem Stein, den er mit der Hand schleuderte.
Und so lag der Löwe still da und starb wie ein Schwein,
nachdem er auf die harte Tour die Überzeugung des alten Mannes gelernt hatte:
Löwen sollten keinen Sex mit Menschen haben
und Menschen sollten auch keinen Sex mit Löwen haben.

Babrius, 98.
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