Diesen Dienstag ist Valentinstag. Aber was ist der Ursprung dieses kommerziellen „Fests der Liebe“ – und was können uns die Griechen über dieses Gefühl lehren?

Warum der 14. Februar?

Eigentlich ist Valentinstag am 15. Februar, nicht wie heute etabliert schon am 14. Denn am 15. Februar wurde der Bischof Valentin geköpft. Klingt nicht sehr romantisch? Zum Glück gibt es auch noch einen passenden Mythos zum Tag der Liebe:  

Der 15. Februar ist im antiken römischen Reich der Tag des römischen Festes Lupercalia – das Fest der Fruchtbarkeit. An diesem Festtag wird die Liebe von Hera und Zeus gefeiert. Zugegebenermaßen ist die Ehe der beiden Götter sehr krisenerschüttert: Der notorische Fremdgeher Zeus und die extrem eifersüchtige und rachsüchtige Hera stiften mit ihrem Liebeklüngel eine Menge Chaos auf der Welt.

Aber Hera ist nun einmal die Schutzpatronin der Ehe und am 15. Februar wird sie dafür gefeiert. Traditionell pilgerten an diesem Tag die jungen, unverheirateten Mädchen zum Tempel der Göttin und befragten das Orakel zu ihrer Partnerwahl.
Junge Männer zogen aus einem Lostopf mit Namen der unverheirateten Frauen eine Partnerin und führten sie anschließend zum Essen aus – Dating App in old school.

Liebes-Expertise

Die Griechen kannten sich mit Liebe aus, in Dramen, Philosophie und Wissenschaft – überall spielte sie mit. Es gab sogar sechs verschiedene Götter und Göttinnen , die für die Liebe zuständig waren. Eine kleine Zusammenschau:

  • Die meisten kennen Eros: Der kleine geflügelte Knabe, der mit seinen Wunderpfeilen allerlei Unheil in der griechischen Mythologie gestiftet hat, steht für die sexuelle Leidenschaft. Bemerkenswert ist, dass die Griechen sehr weltoffen waren: Die gleichgeschlechtliche Liebe, Liebe zwischen Menschen und Göttern, Menschen und Tieren – jede denkbare Konstellation war akzeptiert.
  • Philia ist eine ehrwürdige Art der Liebe: Die freundschaftliche Liebe. Hier spielt die Sexualität kaum eine Rolle, es geht um die gleichgesinnte Begegnung und Partnerschaft.
  • Ludus ist die spielerische Liebe. Der kleine Flirt, das unschuldige Liebesspiel.
  • Agape ist eine selbstlose Liebe, die sich nicht auf ein anderes Individuum bezieht, sondern eine allgemeine Wohltätigkeit bezeichnet. Die Liebe zur Menschheit.
  • Pragma ist eine weitere Form der Liebe – und ja, daher kommt auch das Wort pragmatisch. Pragma ist eine nüchterne und funktionale Liebe – alle beteiligten profitieren von dieser Beziehung.
  • Und schließlich die Philautia, die Selbstliebe. Aristoteles weist darauf hin, dass es zwei Arten von Selbstliebe gibt: Die ungesunde narzisstische, die einen schnell ins Verderben stürzen kann. Und die gesunde Selbstliebe, die einen lehrt sich selbst zu akzeptieren und Grundbedingung dafür ist, einen anderen lieben zu können.

Die Rote Karotte wünscht allen einen frohen Valentinstag!


Quellen

Richard Kehl. 2011, 01. Februar. Valentinstag – Wo kommt die Tradition der Verliebten eigentlich her? Uni.de. Abgerufen am 09.02.2023 von https://uni.de/redaktion/valentinstag

2021, 08. Juli. Die 6 Arten der Liebe nach den Lehren der Griechen. Mytstischttps://mystischerrabe.de/liebe/die-6-arten-der-liebe-nach-den-lehren-der-griechen/