
Am Samstag haben Unbekannte wichtige Kommunikationskabel der Deutschen Bahn zerstört. Sie verursachten einen massiven Zugausfall und Chaos im Norden Deutschlands. Klar ist heute, dass es Sabotage war. Unklar, wer dafür verantwortlich ist und warum die Infrastruktur der Deutschen Bahn angegriffen worden ist.
Sabotage gab es auch bei den alten Griechen. Zum Beispiel im Wettstreit von Pelops und Oinomaos.
Werben um die Braut
Pelops – der gegessene Jüngling – wuchs zu einem schönen Mann heran. Auf einer Reise lernte er Hippodameia kennen, die Tochter des Königs Oinomaos und verliebte sich in sie. Die beiden wollten heiraten. Aber Hippodameia warnte ihren jungen Freund: Ihrem Vater war prophezeit worden, dass er von seinem Schwiegersohn getötet werden würde. Als deshalb die ersten Freier um ihre Hand warben, verlangte er, dass sie im Wagenrennen gegen ihn gewinnen müssten, um seine Tochter zu heiraten.
13 Freier traten den Wettkampf an – und scheiterten allesamt: Oinomaos gewährte ihnen eine Stunde Vorsprung, dann stieg er auf seinen Wagen und galoppierte los. Seine Pferde stammten von den Göttern und rannten in einem himmlischen Tempo über die Rennstrecke. Geschwind war Oinomaos an den gegnerischen Wagen herangeprescht. Nun schwang der König seine Lanze und stieß sie dem Gegner in den Rücken. Er tötete den Freier und gewann das Rennen.
Sabotage
Pelops war gewarnt. Dennoch wagte der Jüngling den Wettkampf, denn auch er konnte sich auf die Gunst der Götter verlassen und hatte himmlische Rennpferde. Außerdem sprach Pelops mit dem Wagenmeister Myrtilos und machte einen Deal aus…
Als am nächsten Tag das Rennen begann, ritt Pelops geschwind vor. Oinomaos eilte ihm nach und trieb seine Pferde immer stärker an, um den Jüngling einzuholen. Durch den schnellen Lauf erhitzte die Wagenachse. Myrtilos aber hatte am Tag zuvor den Keil gegen Wachs ausgetauscht. Schließlich schmolz das Wachs, die Achse brach auseinander und der Wagen zersprang. König Oinomaos stürzte und kam ums Leben, Pelops hatte das Rennen und die wunderschöne Hippodameia gewonnen.
Alles hat seinen Preis
Nach dem Rennen trat Myrtilos an Pelops heran und verlangte seinen Lohn für die sabotierte Achse: Er wollte die Hälfte des Königreichs. Der junge Pelops war vor den Kopf gestoßen und wollte eine Nacht darüber schlafen. Am nächsten Morgen trafen sich die beiden im Morgengrauen vor dem Palast und zähneknirschend gab Pelops sein Einverständnis. „Lass uns dein Land abstecken“ sagte er zur Myrtilos und die beiden machten sich auf den Weg, die neuen Grenzen abzulaufen. Als sie aber an die Küste kamen, stieß Pelops den Saboteur über die Klippen. Myrtilos stützte den Felsen hinab und starb. Aber im Fall verfluchte er seinen Mörder und alle dessen Nachkommen.
Das Geschlecht der Pelopiden bildet seitdem eine Menge Stoff für alle Tragödiendichter – denn jeder Nachkomme des Pelops war Opfer eines tragischen Schicksals.
Der Felsen, an dem sich diese erste tragische Geschichte zutrug, wurde übrigens auf den Namen Peleponnes getauft.
Quellen
Oinomaos. Wikipedia. Abgerufen am 09.10.2022 von https://de.wikipedia.org/wiki/Oinomaos_(K%C3%B6nig_von_Pisa)
Peplos. Wikipedia. Abgerufen am 09.10.2022 von https://de.wikipedia.org/wiki/Pelops
Pelops und Oinomaos. Griechische Mythologie. Abgerufen am 09.10.2022 von https://sigmapublications.com/txt_mth_ge_ge2.html
09.10.2022. Landeskriminalamt Berlin übernimmt Ermittlungen zur Bahn-Sabotage. RBB. Abgerufen am 09.10.2022 von https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2022/10/sabotage-deutsche-bahn-kabel-lka-berlin-ermittlungen.html
09.10.2022. Sabotageakte im Fernverkehr der Deutschen Bahn. Tagesschau. Abgerufen am 09.10.2022 von https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-1097965.html
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