
Heute feiern wir Welt-Emoji-Tag. Die grafischen Elemente wurden 1999 in Japan erfunden – welche antike Muse hatte da wohl ihre Finger mit im Spiel?
Das kleine Symbol
Das Emoji ist ein grafisches Element, erfunden um die digitale Kommunikation zu beleben und Missverständnissen vorzubeugen. Sie gehen auf den Japaner Shigetaka Kurita zurück, der 1999 insgesamt 176 Pixel-Bilder entwarf.
Heute werden allein über den Facebook Messenger täglich mehr als 5 Milliarden Emojis verschickt. Dabei ist die Auswahl deutlich gewachsen: Es gibt mehr als 3.000 verschiedene Symbole und jedes Jahr kommen neue hinzu.
Wie kam Kurita bloß darauf?
Die Musen dahinter
Jeder antike Dichter, der etwas auf sich hält, beruft sich auf die Musen. Homer beispielsweise widmet die ersten Zeilen seines Epos jenen wunderschönen Göttinnen und bittet sie um ihren Beistand für sein Werk. Die Musen sind die Schutzgöttinnen der Künste, sie sind Inspirationsquelle und der einzige Garant dafür, dass ein Kunstwerk auch gelingen kann.
Es gibt unterschiedliche Überlieferungen, wie viele Musen existieren. In Delphi werden drei Musen verehrt – die Töchter des Apollon. Der Reiseschriftsteller Pausanias (ca. 115–180 n. Chr.) spricht von drei oder vier Musen. Hesiod schließlich, der berühmte Historiker, überliefert uns im siebten Jahrhundert vor Christus neun Musen. Welche Muse also war es, die den Japaner Kurita inspiriert hat?
Thalia
Gemäß Hesiod sind sie die neun Musen Töchter von Zeus und Mnemosyne, der Göttin der Erinnerung. Eine von ihnen ist Thalia, Göttin der Komödie.
Wenn Kurita Unterstützung bei der Entwicklung der ersten Emojis weltweit hatte, dann war es sicher Thalia, die ihm über die Schultern geguckt hat. Ihr Name bedeutet übersetzt so viel wie „blühendes Glück“ oder „Fest“ und ihr Markenzeichen ist eine Maske.
Während ihre Schwestern sich durch ernste Themen auszeichnen – Philosophie, Liebesdichtung oder Geschichtsschreibung – nimmt Thalia die Welt auf die leichte Schulter. Sie wird als ländliche Frau beschrieben, die Fest und Spaß liebt. Es ist ihr Humor, der sich auch heute noch in den Emojis widerspiegelt.
Fun-Facts zum Emoji am Welt-Emoji-Tag
Um deutlich zu machen, warum ausgerechnet die Muse der Komödien für die Emojis verantwortlich sein muss, seien hier drei Fun Facts präsentiert:
Hot Dog
Jahrelang beschwerten sich Nutzer darüber, dass es kein Hot Dog Emoji gibt. Mark Davis, Leiter des Unicode-Konsortiums und Schirmherr der Emojis erklärte dies mit der alles entscheidenden Soßen-Frage: Gehört Senf oder Ketchup auf den Hot Dog? Solange diese Menschheitsfrage nicht geklärt sei, könne es auch kein Hot Dog Emoji geben. Schließlich ging 2014 eine Petition im Weißen Haus ein, dass sich anschließend für den Hot Dog Emoji stark machte, so dass er 2015 eingeführt wurde – mit Senf-Topping.
Burger

Ein weiterer Essens-Emoji wurde zum Streitthema. Jahrelang tobte eine hitzige Diskussion im Netz, ob der Käse des Cheeseburger-Emojis auf oder unter dem Patti sein müsse. 2017 schließlich kam es zur Überarbeitung: Der Käse wanderte auf das Patti, wo er seitdem in Ewigkeit dahinschmilzt.
Salat

2018 verschwand das Ei aus dem Salat-Emoji. Sinn dahinter: Der Salat sollte vegan sein.
In diesem Sinne: Happy Emoji-Day!
Quellen
Emoji-Poll-Fun-Facts. Abgerufen am 17.07.2022 von https://emoji-poll.de/fun-facts/#random
2021, 17. Juli. Welt-Emoji-Tag 2021: Wenn Bilder mehr als tausend Worte sagen. Fraunhofer IESE. Abgerufen am 17.07.2022 von https://www.iese.fraunhofer.de/blog/welt-emoji-tag/
2021, 18. Juli. Welt-Emoji-Tag: Wie die populären Bildschriftzeichen uns emotionalisieren. RND. Abgerufen am 17.07.2022 von https://www.rnd.de/digital/welt-emoji-tag-wie-emojis-gezielt-genutzt-werden-um-uns-zu-beeinflussen-LTAN6OBXUZOIPRDHNEG36UWEPQ.html
Muse (Mythologie). Wikipedia. Abgerufen am 17.07.2022 von https://de.wikipedia.org/wiki/Muse_(Mythologie)
Thalia (Muse). Wikipedia. Abgerufen am 17.07.2022 von https://de.wikipedia.org/wiki/Thalia_(Muse)
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